Elektroplanung Zahnarztpraxis Leingarten: Neubau und Kernsanierung

Ansicht des Neubaus der Zahnarztpraxis in Leingarten mit angrenzendem Altbau, geplant von JWGI.

Fertigstellung
2026

Ort
Leingarten, Baden-Württemberg

Tätigkeiten
Anforderungsanalyse, Elektroplanung nach HOAI LPH 1-8, medizinisch genutzte Bereiche

Elektroplanung Zahnarztpraxis Leingarten (KNX/VDE 0100-710)

DAS PROJEKT

JWGI übernahm die Fachplanung der gesamten elektrotechnischen Gebäudeausrüstung (HOAI LPH 1-8) für eine Großpraxis in Leingarten. Das Projekt umfasste einen mehrgeschossigen Neubau sowie die Kernsanierung eines angrenzenden Bestandsgebäudes. Unsere Planung führte beide Gebäudeteile zu einer funktionalen Einheit zusammen.

Die Praxis erstreckt sich über mehrere Etagen und beinhaltet eine komplexe Raumstruktur mit sieben Behandlungszimmern, einem chirurgischen Eingriffsraum (OP), Röntgenbereich, zahntechnischem Labor mit Fräsraum und einer zentralen Sterilisation (AEMP).

DIE HERAUSFORDERUNG

Die Planung musste die hohen sicherheitstechnischen Anforderungen der DIN VDE 0100-710 für medizinisch genutzte Bereiche erfüllen. Dies erforderte differenzierte Schutzkonzepte für die Behandlungsräume (Gruppe 1) und den chirurgischen Bereich (Gruppe 2).

Gleichzeitig war die Realisierung einer vernetzten Gebäudeinfrastruktur gefordert. Die Anbindung der Medizintechnik (Absaugung, Kompressor, Klimatisierung) und der allgemeinen Gebäudetechnik musste über definierte Schnittstellen erfolgen. Die hohen Anschlussleistungen erforderten eine exakte Lastberechnung als Basis für eine Hauptverteilung mit Wandlermessung.

DIE LÖSUNG

JWGI plante die gesamte Energieversorgung und -verteilung. Für den Eingriffsraum (Gruppe 2) projektierten wir ein medizinisches IT-System mit Isolationsüberwachung und einer dedizierten Sicherheitsstromversorgung (SV/USV). Dieses Konzept stellt die Verfügbarkeit der Systeme sicher und verhindert eine plötzliche Abschaltung im Fehlerfall. Alle Behandlungsräume (Gruppe 1) erhielten einen zusätzlichen Potenzialausgleich und eine selektive Absicherung über 30 mA Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen.

Ein zentraler Bestandteil der Planung war die gewerkeübergreifende Gebäudeautomation. Die Steuerung der Beleuchtung und Verschattung erfolgt über den KNX-Bus. Technische Anlagen wie Lüftung, Klimatisierung und Hebeanlagen wurden über Modbus- und IP-Schnittstellen integriert. Alle Datenpunkte werden von einer zentralen Steuerungsplattform (ioBroker) verarbeitet, welche die Automatikfunktionen ausführt.

Parallel dazu umfasste die Fachplanung die strukturierte IT-Verkabelung für die digitale Praxisverwaltung. Die Hauptverteilung ist für die Integration einer zukünftigen PV-Anlage sowie einer Ladeinfrastruktur mit Lastmanagement ausgelegt.