Ist eine separate Alarmanlage notwendig, wenn die Gebäudeautomation schon alles mitbringt? Präsenzmelder, die normalerweise als Lichtschalter genutzt werden, können nachts oder bei Abwesenheit als Alarmmelder dienen. Über Fensterkontakte, die tagsüber die Klimaanlage oder Heizung steuern, lassen sich ohne Weiteres nächtliche Einbruchsversuche erkennen. Bei Abwesenheit kann mit der Gebäudeautomation eine Anwesenheit vorgetäuscht werden, indem in unregelmäßigem Abstand einzelne Leuchten geschaltet werden. Dies schreckt Einbrecher oftmals mehr ab, als eine rote Alarmleuchte. Und sollte doch mal ein Einbruch stattfinden, können alle Behänge hochgefahren, das Licht auf maximale Helligkeit eingestellt sowie eine Meldung an einen Sicherheitsdienst übermittelt werden.
Aber: Das KNX-System ist nicht VdS-konform und kann demnach keine professionelle Alarmanlage ersetzen. Doch wenn sich Gebäudeplaner und Alarmfirma im Voraus abstimmen, kann viel zusätzlicher Aufwand vermieden werden. Das heißt, dass nicht unbedingt zwei Fensterkontakte, eines für die Alarmanlage, eines für das KNX System, installiert werden müssen. Oder neben dem Bewegungsmelder für Licht auch ein Bewegungsmelder, der menschliche Bewegung erkennt. Moderne Alarmzentralen bieten Schnittstellen zu KNX oder anderen Bussystemen. Damit ist es möglich, den Status der Fensterkontakte, Signale der Bewegungsmelder, Wassermelder oder Rauchmelder aus dem Alarmsystem abzurufen und für die Gebäudeautomation zu nutzen.
Zusammenfassend empfehlen wir: Wenn Ihr Fokus auf Gebäudesicherheit liegt, sollte eine VdS-zertifizierte Alarmanlage installiert werden und die Sensordaten für die Gebäudeautomation über eine Schnittstelle abgerufen werden. Wenn Sicherheit ein netter Nebeneffekt ist, kann dies auch über die Sensorik der Gebäudeautomation realisiert werden – so wie im Privatbau häufig der Fall ist.